Maskenmüll, 2020/2021

Pedro Malinowski, 2020/2021

Maskenmüll

Pedro Malinowski, 2020/2021

Hintergrund zur Fotoserie

„Vor ungefähr einem Jahr lief ich durch eine menschenleere Straße und sah am Straßenrand eine OP-Maske. Ich dachte: „Oh, jemand hat seine/ihre Maske verloren …“ und ging weiter. Einige Minuten später kam ich an einer Bushaltestelle vorbei und sah, wie eine Frau aus dem Bus ausstieg, lässig und gedankenlos ihre OP-Maske auszog und auf den Boden fallen ließ.

Es muss ungefähr in diesem Zeitraum gewesen sein, in dem das Tragen von Masken zur Pflicht wurde. Wenige Wochen danach sah ich immer häufiger Masken auf den Straßen liegen.

Müll gibt es überall. Das Besondere bei diesen Masken aber ist, dass es einen klaren Anfangspunkt gibt, ab dem man beobachten konnte, wie, wo und mit welcher Frequenz der weggeworfene Müll sich sammelt. Ab Einführung der Maskenpflicht fingen die Masken an, sich rapide in der Umwelt zu vermehren. Sie werden selbstverständlich in regelmäßigem Abstand von der Stadtreinigung wieder entfernt. Dabei kann man genau beobachten, wo und wie oft gereinigt wird. Auf gewöhnlichen Gehwegen im Stadtzentrum findet man so gut wie nie dieselben Masken am nächsten Tag. In abgelegenen Industriegebieten kann man dagegen dieselbe Maske tagelang, sogar wochenlang sehen und beobachten, wie die alten Masken sich mit den Untergrund verbinden und Teil der Landschaft werden.

“Maskenmüll” ist eine Sammlung von Fundstücken und eine fotografische Dokumentation zum Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft.“

Pedro Malinowski wurde 1963 in Valparaiso, Chile geboren und lebt heute in Nürnberg.

© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Pedro Malinowski