it´s positive to be negative, 2021

Heutzutage, in Zeiten von Corona, bekommen die Worte positiv-negativ eine andere Dimension und Bedeutung. Es ist tatsächlich positiv, negativ zu sein. Während des zweiten Lockdowns in Berlin im Januar 2021, fand ich mich in meinem Fotolabor wieder. Social distancing im Dunkeln. Dort arbeitet es sich eh am besten allein.

Es ist während der Pandemie allen Bürgern weltweit nahegelegt, soziale Kontakte zu vermeiden. Da lag es nahe, sich zu verkriechen. Nicht um zu lamentieren, sondern um das Geschehen um sich herum umzusetzen oder zu verarbeiten.

So entstand die Idee, Abzüge unter Verwendung gebrauchter üblicher FFP2 und chirurgischer OP Masken zu machen, die wir im Moment alle tragen. Ich nutze die verschiedenen Vliesschichten als Negative in meinem Vergrößerungsgerät, wobei ich sowohl mit klassischem Fotopapier als auch mit Direktpostitivpapier arbeite, nicht nur um das Wortspiel weiter zu treiben.

Die Unikate wirken wie mikroskopische Vorlagen, die glauben lassen, Spuren des Atems zu erkennen.

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Karen Stuke wurde 1970 in Telgte geboren und lebt heute in Berlin.