Ausgesperrt, 2020

Friedhelm Rettig

Ausgesperrt

Friedhelm Rettig, 2020

Hintergrund zur Fotoserie

„Im Sinne des Humanismus und einer solidarischen Gesellschaft bin ich ein bekennender Verfechter auch unbequemer Maßnahmen um die Corona Pandemie einzudämmen.

Und doch… Auch im 2. Lockdown (dem sogenannten „leichten“) zeigen sich Entscheidungen, die für viele nicht nachvollziehbar und auch rational nicht erklärbar sind: Kinos müssen schließen, Friseure sind geöffnet.
Jugendzentren werden geschlossen, doch die Schulen bleiben offen!

„Jugendliche werden auf ihre Rolle als Schüler*innen reduziert oder, wegen Einzelfällen von „Corona-Partys“, im Generalverdacht als Sündenbock für den Anstieg der Fallzahlen dargestellt. Das Gegenteil ist der Fall: Eine deutliche Mehrheit von 83% gab in einer Jugendstudie (YouGov/Tui-Stiftung) an, sich an alle oder überwiegend alle Maßnahmen und Empfehlungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten. Die wichtigste Motivation dabei ist der Gesundheitsschutz für andere.“ Das neue gesellschaftliche Selektionskriterium: Was ist „systemrelevant“, was nicht?

Jugendzentren, diese wichtigen Räume für Toleranz, Miteinander und gelebte Demokratie fehlen den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie wurden nicht gefragt. Ist es noch vermittelbar, dass ihnen alle Freiräume genommen werden, während die Kirchen geöffnet bleiben und Gottesdienste, selbst mit Konzert, stattfinden dürfen?

In meiner Arbeit portraitiere ich betroffene junge Menschen und gebe ihnen eine Stimme.“

Friedhelm Rettig wurde 1970 in Neustadt an der Weinstraße geboren und
lebt heute in Falkenstein.

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